WORTMALERIN


Schmuckbekenntnis – oder wie ein Ring Geschichten erzählt

Es war einmal….. so beginnen unsere Lieblingsmärchen. Unvergessen und sicher in einer kleinen Ecke im Herzen verwahrt, warten sie dort, um an die Liebsten weitergegeben zu werden. Gut gehütete Wort-Schätze, entstanden in der Phantasie großartiger Erzähler. All diese, und einige von mir selbst verfasste Geschichten, durfte auch ich weitergeben. Sohn und Tochter sind nun erwachsen machen neue Erfahrungen, die ihr eigenes Weltbild prägen.

Unvergessen sind dabei gemeinsam erlebte Momente. Wintertage, an denen laufende Nase und eiszapfenkalte Finger Zeugen des ersten Skikurses oder der perfekten Rodelfahrt waren. Oder auch klamme und feuchte Socken, die sich in fellbesetzte Stiefeln beim Gehe unter die Ferse schoben, gefolgt von leuchtenden Augen, als die Kerzen am Christbaum erstrahlten.

Ebenso bleiben Bilder im Kopf von einem Sommertag am Meer, wo von der Sonne erhitzte, glühend rote Backen schmerzhaft bewiesen, dass das unbeliebte Eincremen doch Sinn gemacht hätte. Und sicher kennen viele von uns vom Schokoeis verklebte Finger, die krampfhaft versuchen, während des Schleckens hartnäckige Sandkörner abzustreifen. Erinnerungen wie diese bleiben unvergesslich und erfuhren bis dato regelmäßig nur eine Wiederbelebung, wenn es hieß: „Weißt Du noch als………..“

Aber was wäre wenn……….? Wenn es die Möglichkeit gäbe, eine winzige Essenz all dieser Momente oder die Kraft eines besonders wundervollen Augenblicks einzufangen und festzuhalten? Dann würde ei Blick darauf genügen, um sich mit einem Lächel zurückzulehnen. Man könnte deutlich spüren, wie wertvoll bewusst gelebte schöne Minuten, Stunden und Tage doch sind.

Mit Sabine und ihrer Idee, Herzensmomente in einem Ring festzuhalten, gelingt es mir nun, zu jedem gewünschte Augenblick das Erlebnis herzuholen, das ich darauf in meinem Schriftzug manifestiert habe: „Jeder Ring macht etwas mit Dir“, gibt sie mir mit auf den Weg, als ich in ihrer schnuckligen Werkstatt an der Aussage MEINES Ringes feile. Erste Skizzen mit Beistift und auf Papier helfen dabei aus vielen Varianten diejenige heraus zu filtern, die einen bestimmten Moment, eine besondere Aussage oder ein abstraktes Zeichen für mich als stimmiges Symbol ergeben. Ist die Idee fixiert, zeigt ein letztes Arbeiten im Wachsrohling die zukünftige Gestaltung realistisch an. Dann wird es ernst. Mein zukünftiger Schmuckbekenntnis-Ring wandert in den Ofen und ich muss mich ein paar Tage gedulden, bis ich ihn in meine Händen halten und an den Finger stecken darf.

Und da glänzt er nun. In Silber mit einer Wort-Geschichte, deren wahre Bedeutung nur ich selbst kenne. Der mir aber bei jeder Betrachtung bewusst macht, warum ich ausgerechnet diese Aussage gewählt habe. Und es ist wahr, der Ring macht etwas mit mir. Er stärkt mich, er gibt mir Mut und Zuversicht und erinnert mich daran, in welcher Form sich Glück zeigen kann. Es ist ein besonderes Schmuckstück, denn es erzählt meine eigene Geschichte.

Meine Tochter trägt übrigens auch einen Ring, den sie gemeinsam mit mir bei Sabine gestaltet hat. Mit einem anderen Wort und Symbol. Und auch sie trägt ihn mit der gleiche Intensität in Kraft und Design………

Wenn Geschichten wahr werden……dann ist das ein Bekenntnis wert.

Herzlichen Dank Sabine für die liebevolle Unterstützung und die professionelle Ausarbeitung. Mögen der Wort und Aussageschatz auch für viele weitere Schmuckträgerinnen und -träger weiter wirken.

Dezember 2018
Sonja Lehmann

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